Frage: Sie haben ein Buch über Hanf veröffentlicht. Warum ist Hanf spannend, wenn es um Climate Impact Storytelling geht?
Die vielseitige Nutzung der Hanfpflanze öffnet ein breites Themenfeld. Das macht sie sehr spannend für Climate Impact Storytelling. Anhand der unterschiedlichen CO2-negativen Produkte, die man aus Hanf herstellen kann, ist es möglich eine Gegenüberstellung der Auslöser der sozio-ökologischen Krise mit potenziellen Lösungen zu bewirken. Der Klimakrise mit dem Ansatz von Problemlösungen zu begegnen, erschien mir weitaus effektiver, als den Fokus allein auf den negativen Auswirkungen zu belassen. Allerdings braucht es ein Framing der Zusammenhänge der einzelnen Faktoren der Krise, und das ist es was Climate Impact Storytelling ermöglicht.
Frage: Was ist der Hintergrund Ihrer Gründung „Zentrum für Kunst und Humanität“ und was sind die Ziele?
Die Gründung des Zentrums für Kunst und Humanität (CAH) wurde beeinflusst durch meine Erfahrungen im Zusammenleben und Arbeiten mit indigenen Völkern in meinen frühen Zwanzigern. Das CAH bietet eine Plattform, um sozialen und ökologischen Brennpunkten mit kreativen Lösungsansätzen zu begegnen. Seit der Gründung 2006 sind dort Ausstellungen kuratiert worden, wurden Kunstprojekte, wie WE AR’T, Künstlerresidenzen und Workshops für Kinder und Jugendliche umgesetzt. Das CAH hat in der Vergangenheit international eine moderne Schnittstelle zwischen „sozial engagierter Kunst“, den indigenen „traditionellen ökologischen Weisheiten“ und unseren modernen Herausforderungen der Klimakrise geschaffen.
Frage: Welche Rolle spielen Bilder bei der Kommunikation zu Klimawandel und Klimaschutz? Was sind dabei aus Ihrer Sicht „Dos & Don’ts“?
Bilder haben eine starke emotionale Kraft und eignen sich daher gut, um abstrakte und komplexe Themen emotional und verständlich zu kommunizieren. Die Klimakrise wird meistens mit Zahlen erklärt. Die Abwesenheit von Emotionen beim Empfänger hemmt den Willen in der aktiven Findung von Lösungen, zu denen wir alle beitragen können.
Meiner Meinung nach braucht es jedoch eine informierte Bildsprache, die davon absieht, sich der einfachen Klischees des Eisbären auf der schmelzenden Eisscholle oder des rauchenden Industrieschornsteins zu bedienen. Im Einsatz von Bildern zur Kommunikation von Klimawandel und Klimaschutz ist es wichtig, die Macht von Worten zu erkennen. „Ein Bild ersetzt 1000 Worte“, das war gestern; heute muss der Fotograf Hintergrund und Fakten zu den Bildern liefern, die sicherstellen, dass der Betrachter sich seine eigenen Gedanken im Rahmen des Sachverhalts bilden kann.
Maren Krings ist Referentin im Workshop Bildsprache in der Nachhaltigkeitskommunikation