Tanja Reilly, Senior Business Development Managerin EcoVadis

Tanja Reilly, Senior Business Development Managerin EcoVadis

Tanja Reilly ist Senior Business Development Managerin und Expertin für nachhaltige Beschaffung bei EcoVadis und verantwortet seit über 7 Jahren die D-A-CH Region. EcoVadis ist eine der führenden internationalen Ratingagenturen zur Bewertung der Nachhaltigkeitsperformance internationaler Geschäftspartner. Aus Ihren vorherigen Tätigkeiten bringt Frau Reilly langjährige und internationale Erfahrung im Compliance-Umfeld und in SAP Implementierungsprojekten mit. Zusätzlich hält sie regelmäßig Vorträge und führt Workshops zum Thema Nachhaltige Beschaffung durch. 

Tanja Reilly ist Referentin im Workshop Nachhaltigkeitsbericht und Rating

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Drei Fragen an Annette Schimmel

Drei Fragen an Annette Schimmel

Sie leiten in Bremerhaven das Projekt „Green Economy“. Was verbirgt sich dahinter? 

Weithin sichtbarer Leuchtturm unseres Green Economy Projektes ist das nachhaltige Gewerbegebiet Lune Delta, das wir derzeit auf einer Fläche von insgesamt 150 ha im Stadtsüden entwickeln. Mit Lune Delta wollen wir für Unternehmen geeignete Rahmenbedingungen schaffen, zukunftssicher, also nachhaltig, zu wirtschaften. Zum Gebietsauftakt planen wir ein grünes Gründerzentrum, das die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) kürzlich mit dem Vorzertifikat in Platin ausgezeichnet hat. Das Zentrum soll auf Grund der nachhaltigen Bauweise und dem nachhaltigen Umfeld für junge Unternehmen der Green Economy zu einem Heimathafen werden. Es eröffnet die Möglichkeit, die Unternehmen bei den Herausforderungen des Klimawandels und zugleich auch des Strukturwandels aktiv zu begleiten. Denn nachhaltiges Wirtschaften ist eine große Herausforderung – beinhaltet aber auch große Chancen. 

 

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeitskommunikation in Ihrem Projekt? 

Obwohl in Bremerhaven seit über 40 Jahren das international renommierte Klimaforschungsinstitut AWI (Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung) beheimatet ist und das Klimahaus seit seiner Eröffnung in 2009 jährlich mehrere Hunderttausend Besucher hat, ist Bremerhaven in der Öffentlichkeit immer noch kein Hot Spot in Sachen Nachhaltigkeit. Von daher bemühen wir uns im Rahmen unserer Kommunikation nach außen ständig darum, Bremerhaven als Wirtschaftsstandort für die „Green Economy“ zu präsentieren. Ein wichtiger Baustein ist unser Blog (www.green-economy-bremerhaven.de), auf dem wir wöchentlich mindestens einen Beitrag über unsere umweltaktive und nachhaltige Wirtschaft und Wissenschaft veröffentlichen. 

 

Wie ist die Zusammenarbeit der Stadt Bremerhaven mit Unternehmen? Wer ist Treiber in Sachen Nachhaltigkeit?  

Die BIS Wirtschaftsförderung ist eine städtische Gesellschaft und hat die primäre Aufgabe, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Hierfür stehen uns verschiedene Instrumente (Förderprogramme, Immobilien, Flächen etc.) zur Verfügung. Da wir der Meinung sind, dass nur nachhaltiges Wirtschaften zukunftsfähig ist, unterstützen wir Unternehmen dabei, sich dahingehend zu transformieren. Wir agieren dabei aber nicht alleine, sondern kooperieren mit vielen Partnern wie z.B. mit der Hochschule Bremerhaven und den zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen in der Stadt. Um unserer Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit nachzukommen, haben wir eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und bereits zweimal nach dem Deutschen Nachhaltigkeits Kodex berichtet.  

Annette Schimmel war Referentin im Workshop Nachhaltigkeitskommunikation von Kommunen und Zusammenarbeit mit Unternehmen

Drei Fragen an Annette Schimmel

Annette Schimmel, Projektleitung Green Economy, BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH

Annette Schimmel ist Diplom Ökonomin und nach mehreren Berufsjahren im Wissenschaftsbereich seit über 20 Jahren in der BIS Wirtschaftsförderung Bremerhaven in der Projekt- und Standortentwicklung tätig. Derzeitiger Schwerpunkt bildet das Projekt Green Economy. Es steht für nachhaltiges Wirtschaften und beinhaltet die Entwicklung und Vermarktung des nachhaltigen Gewerbegebietes Lune Delta. Außerdem engagiert sich Annette Schimmel bei der BIS für das interne Nachhaltigkeitsmanagement. Hierzu gehört die Initiierung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten und die Berichterstattung nach dem Deutschen Nachhaltigkeits Kodex DNK. 

Annette Schimmel ist Referentin im Workshop Nachhaltigkeitskommunikation von Kommunen und Zusammenarbeit mit Unternehmen

Drei Fragen an Annette Schimmel

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Drei Fragen an Dr. Claas Beckord

Drei Fragen an Dr. Claas Beckord

Frage: Osnabrück hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2020 erhalten. Welche Bedeutung hatte die Auszeichnung für Sie: für Ihre Arbeit und für Ihre Kommunikation? 

Die Bewerbung zum Nachhaltigkeitspreis war für Osnabrück eine hervorragende Gelegenheit einmal Bilanz zu ziehen und die vielfältigen Aktivitäten, die wir in den unterschiedlichen Dienststellen der Stadtverwaltung aber auch in unseren Beteiligungen umsetzen, einmal systematisch zu erfassen. Dies gab uns auch die Gelegenheit zu überprüfen, wo wir in Bezug auf die von uns angestrebten strategischen Ziele für eine nachhaltige Stadtentwicklung stehen. Die war auch eine Möglichkeit ein Benchmark zu erlangen, wo Osnabrück im interkommunalen Vergleich steht. Das wir den Preis dann noch gewonnen haben, hat uns enorm angespornt dieses Weg weiter zu beschreiten. Es stellt aber auch eine große Verpflichtung dar, diesen großen Ansprüchen auch zu genügen. Das wir hier nicht nachlassen werden zeigen drei grundlegende Beschlüsse des Rates der Stadt Osnabrück aus der jüngeren Zeit. Zum einen zielen wir die Klimaneutralität der Verwaltung bis 2030 und die der Gesamtstadt bis 2040 an. Zum zweiten wurde dem Schutz und der Entwicklung der grünen Finger eine hervorragende Bedeutung eingeräumt und damit das Leitbild die Stadt vom Freiraum her zu planen, deutlich gestärkt. Und zuletzt hat sich der Rat verpflichtet beim Umbau und Neubau von Radverkehrsinfrastrukturen höchste Maßstäbe anzusetzen und damit die Verkehrswende, fort vom motorisierten Individualverkehr, weiter voranzutreiben.  

Frage: Was macht die Smart City Osnabrück aus? 

Das Bedeutendste bei der Entwicklung zur smarten Stadt ist für uns, den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Technik ist kein Selbstzweck, sondern muss uns helfen den Alltag besser und einfacher zu gestalten. Daneben soll sie uns helfen, die großen Herausforderungen, die im Zuge des Klimawandels und der Anpassung an diesen vor uns liegen. Eine smarte Stadt ist für uns:  

  • Technologisch fortschrittlich. Sie versucht Lösungen für die vor uns liegenden Herausforderungen zu entwickeln und dabei den zielgerichteten Einsatz von moderner Technologien zu fördern. 
  • Lebenswert und inklusiv. Sie stellt das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt und schließt niemanden aus. 
  • Nachhaltig und Widerstandsfähig. Sie ist durch einen vorausschauenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen geprägt. 

Bei der derzeit in Erarbeitung befindlichen Smart City Strategie setzen wir daher auf eine breite Mitwirkung der Stadtgesellschaft und versuchen hierüber hinaus auch den Wissenstransfer mit der Region sicherzustellen. Es gilt dabei aber auch keine Menschen zurückzulassen und die berechtigten Interessen von Datenschutz und Sicherheit sehr ernst zu nehmen. Unsere Mission kann dabei wie folgt beschrieben werden: wir möchten digitale Technologien so vorantreiben, dass sie der gesamten Stadtgesellschaft in allen Lebensbereichen nutzen. Wir befähigen alle Menschen, aufgeklärt und selbstbestimmt den digitalen Wandel mitzugestalten. Das smarte Osnabrück bleibt dabei Osnabrück, nur besser. 

Frage: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in der nachhaltigen Entwicklung der Stadt Osnabrück?  

Digitalisierung ist ein wichtiger Baustein einer nachhaltigen Entwicklung und wirkt in viele Themenfelder hinein. Sie beginnt für uns bei der Bereitstellung offener Daten als Grundlage für die Planung oder die Entwicklung von Lösungen. Hierzu bauen wir derzeit eine urbane Datenplattform auf. Ein wichtiges Themenfeld hierin sind Sensordaten, die uns helfen sollen, Zusammenhänge besser zu verstehen und unsere Planungen und Aktivitäten zu verbessern. So wird derzeit im Zuge eine Forschungsprojektes der Stresspegel von Radfahrern erfasst, um besonders kritische Stellen im Radverkehrsnetz zu erkennen und zu verbessern. Eine andere Sensorlösung erproben wir im Bereich der Bodenfeuchtemessung. Dies kann zum einen helfen Ressourcen zielgerichtete einzusetzen (z.B. bei der Stadtbaumbewässerung) oder die Wasseraufnahmefähigkeit von Böden zu beurteilen und dies in den Zusammenhang mit dem Schutz vor den Auswirkungen von Starkregenereignissen zu stellen. Digitalisierung wird uns auch dabei helfen unsere Beteiligungsangebote breiter aufzustellen und ggf. Zielgruppen zu erreichen, die in konventionellen Beteiligungsverfahren bisher unberücksichtigt wurden. Daher arbeiten wir an einer digitalen Beteiligungsplattform, die perspektivisch dezentrale Angebote bündeln soll und schon heute neue Zugänge und Möglichkeiten der Beteiligung liefert. Gute digitale Prozesse werden uns zudem dabei helfen, mehr Ressourcen für inhaltliche und fachliche Arbeit zu generieren. Denn auch wir sehen uns in vielen Fällen einem enormen Fachkräftemangel ausgesetzt und sind geradezu dazu verpflichtet Dinge einfacher und schneller zu machen, um Freiräume für die fachliche Arbeit zu gewinnen.  

Dr. Claas Beckord war Referent im Workshop Nachhaltigkeitskommunikation von Kommunen und Zusammenarbeit mit Unternehmen

Drei Fragen an Dr. Claas Beckord

Dr. Claas Beckord, Leiter Referat für Nachhaltige Stadtentwicklung, Osnabrück

Dr. Claas Beckord, Jahrgang 1971. 1993 – 2000 Studium der Geographie an der WWU Münster. Danach Tätigkeit am Institut für Länderkunde, Leipzig. 2001 – 2007 Mitarbeiter im Fachgebiet Geographie der TU Chemnitz. 2007 Promotion zum Dr. phil. Bis 2014 Leitung des Teams Masterplanung beim Regionalverband Ruhr. Dort u.a. beteiligt an der Umsetzung des „Regionalen Diskurs“ zur Erarbeitung des Regionalplan Ruhr. Von 2015 bis 2019 Abteilungsleiter Strategische Stadtentwicklung und Statistik bei der Stadt Osnabrück. Hier u.a. Aufbau eines Systems der Strategischen Steuerung nachhaltiger Stadtentwicklung. Von September 2019 bis Dezember 2021 Leiter des Referates Strategie, Digitalisierung und Rat. Seit 2022 Leitung des neu geschaffenen Referates für Nachhaltige Stadtentwicklung. Ein Handlungsschwerpunkt ist die Entwicklung Osnabrücks zur Smart City. 

Dr. Claas Beckord ist Referent im Workshop Nachhaltigkeitskommunikation von Kommunen und Zusammenarbeit mit Unternehmen

Drei Fragen an Dr. Claas Beckord

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