Drei Fragen an Dr. Markus Riese

Drei Fragen an Dr. Markus Riese

Frage: Über Werte wird viel geredet und jeder hat sie. Trotzdem fällt uns der Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft sehr schwer. Was meinen Sie mit Werteorientierung?  

Als öffentlich-rechtlicher Rundfunkanbieter ist die ARD dem Gemeinwohl verpflichtet. Dazu gehört auch die Frage der Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft. Nachhaltig agierende Medienunternehmen müssen einer mehrdimensionalen Verantwortung gerecht werden: Der „unternehmerischen Verantwortung“, die eine dauerhafte Balance zwischen ökonomischer, ökologischer und sozialer Leistung voraussetzt und der „publizistischen Verantwortung“, die einen offenen gesellschaftlichen Diskurs fördert und damit grundlegend ist für eine funktionsfähige Demokratie. Das Ziel nachhaltigen Handelns ist es, für Umwelt und Gesellschaft negative Nebeneffekte zu senken und positive Nebeneffekte zu steigern. Im Begriff „Verantwortung“ steckt das Wort „Antwort“. Mit einem systematischen Marken- und Nachhaltigkeitsmanagement gilt es, die richtige Antwort auf die nachhaltig werteorientierte Entwicklung des Bayerischen Rundfunks und des ARD-Medienverbunds zu geben.  

Frage: Welche Rolle spielen aus Ihrer Sicht Unternehmen in dieser gesellschaftlichen Transformation und was kann Ihre Kommunikation da überhaupt leisten? 

Als öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der der gesamten Gesellschaft gehört, bringen wir Menschen und Meinungen zusammen. Mit unserer publizistischen Vielfalt, der multimedialen Ausrichtung sowie dem freien Zugang zu unseren Angeboten können wir wie kein anderes Medienangebot Gesamtöffentlichkeit herstellen – quer durch die Gesellschaft, alle Altersgruppen und Regionen. Wir müssen überzeugende Angebote machen und diese auch überzeugend kommunizieren – mit dem Ziel, dass die Leute unseren „Mehr-Wert“ für die Gesellschaft anerkennen und entsprechend bereit sind, dafür auch einen Beitrag zu leisten. 

Damit uns das gelingt, wird es auch in Zukunft darauf ankommen, die gesellschaftliche Vielfalt in unseren Programmen abzubilden. Wir müssen ein verlässlicher Kommunikationsraum werden, der ein diverses Spektrum an Lebenswirklichkeiten und Haltungen zu Wort kommen lässt. 

Frage: Wie sieht es mit der Kommunikation und den Inhalten der Medienunternehmen aus? 

Als gemeinwohlorientierte Institution liegt es in unserer DNA, nachhaltig zu handeln und nachhaltig Public Value zu schaffen. Es gilt jeden Tag daran zu arbeiten. Wie wichtig Qualitätsjournalismus ist, der verlässlich auf Fakten setzt und glaubwürdig Hintergründe erläutert, erleben wir in Krisenzeiten sehr eindrucksvoll. Über das vielfältige Programmportfolio sowie seine zahlreichen weiteren Engagements setzt der BR auch innerhalb des ARD-Medienverbunds positive Impulse und fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt, beispielsweise bei der aktuellen ARD-Themenwoche „Wir gesucht. Was hält uns zusammen?“ oder bei der Publikumsaktion „Mitmischen – Bayern macht Programm“, bei der das Publikum von Redaktionen eingeladen wird, aktiv „ihren“ Rundfunk mitgestalten zu können. Dass das Publikum von diesen umfassenden Leistungen für die Gesellschaft erfahren und diese für sich nutzen kann, ist wesentliches Ziel einer werteorientierten Markenkommunikation. 

Dr. Markus Riese eröffnet den CSR Kommunikationgress mit einer Key Note. 

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Tobias Bielenstein, Genossenschaft Deutscher Brunnen eG

Tobias Bielenstein, Genossenschaft Deutscher Brunnen eG

Tobias Bielenstein ist Leiter Public Affairs, Nachhaltigkeit & Kommunikation der Genossenschaft Deutscher Brunnen eG. Er ist außerdem Managing Partner des Branding-Institutes, einem Schweizer Thinktank für Reputations- & Markenmanagement, und dort für den Schwerpunkt CSR & Nachhaltigkeit verantwortlich. Er ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises CSR der DPRG und Vize-Präsident der International Brand & Reputation Community (INBREC). Zusammen mit Riccardo Wagner leitet er den Arbeitskreis CSR Kommunikation (DPRG/DNWE).

Tobias ist seit rund 30 Jahren im Bereich von Nachhaltigkeit, Stakeholder-Management und Kommunikation tätig. Vor seiner Tätigkeit bei der GDB und der Gründung seiner eigenen Unternehmen war er rund 4 Jahre für Marketing und Kommunikation bei miaplaza Inc verantwortlich, einem Internetunternehmen im Silicon Valley. Zuvor war er zwischen 1998 und 2005 Leiter der Public Affairs bei Kohl PR & Partner in Bonn und Berlin sowie mehrere Jahre als freier PR-Berater und Journalist tätig. Er hat Politikwissenschaft und Volkswirtschaft in Bonn, Stockholm, Berkeley und Hagen studiert. 

Tobias ist Mitbegründer und Mitorganisator des Deutschen CSR-Kommunikationskongresses. Er moderiert die Workshops Roadmap zum (CSRD konformen) Nachhaltigkeitsbericht, Augen auf bei Green Claims! und Social Business Modelle & Marken.

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Prof. Dr. Tim Breitbarth, CBS International Business School (Köln) & Swinburne University (Melbourne)

Prof. Dr. Tim Breitbarth, CBS International Business School (Köln) & Swinburne University (Melbourne)

Tim Breitbarth ist Professor für Nachhaltiges Management und Corporate Social Responsibility an der CBS International Business School in Köln sowie Professor (Adjunct) für Nachhaltigkeit und Sport an der Swinburne University, Melbourne. Tim ist, unter anderem, ehemaliger wissenschaftlicher Vorsitzender der European Association for Sport Management; aktiver Forscher und Autor; bringt die Entwicklung von Bildung für Nachhaltige Entwicklung in aktuellen Projektarbeiten voran; und betreibt die Förderung von KlimabotschafterInnen im Rahmen von Carbon Literacy Trainings.

Er hält einen PhD in Marketing von der University of Otago („The evolution of the business case for CSR“) und einen M.A. Sozial- und Kommunikationswissenschaften von der Göttingen Universität. Er war mehrjähriger Mitarbeiter in der Unternehmenskommunikation von Siemens in Deutschland und der USA sowie im ARD-Hauptstadtstudio sowie Mitgründer und Geschäftsführer einer neuseeländischen Marketingberatungsgesellschaft.

Tim ist Mitbegründer und Mitorganisator des Deutschen CSR-Kommunikationskongresses. Er moderiert die Workshops Bildsprache in der Nachhaltigkeitskommunikation und Taxonomie in der Praxis – Erste Erfahrungen

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Dr. Frank Simon, Institut für Nachhaltigkeitsmanagement

Dr. Frank Simon, Institut für Nachhaltigkeitsmanagement

Dr. Frank Simon ist Gründer und Inhaber des Instituts für Nachhaltigkeitsmanagement und berät seit 2010 Unternehmen und gemeinnützige Organisationen in Fragen der nachhaltigen Ausgestaltung ihrer Tätigkeiten sowie des Wertemanagements. Seine Kundenprojekte erhielten namhafte Auszeichnungen, z. B. im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, des IÖW/future Rankings von Nachhaltigkeitsberichten oder der Werkstatt N-Initiative des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Zuvor arbeitete er mehr als 15 Jahre in führenden Positionen eines Unternehmens der Nahrungsmittelindustrie im In- und Ausland.

Seit der Gründung im Jahr 1993 ist Frank Simon Mitglied des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik, ist seit 2003 (mit-) verantwortlich für die Aktivitäten des Regionalforums NRW und war von 2012 bis 2018 Mitglied des Vorstands, davon in den letzten drei Jahren geschäftsführendes Vorstandsmitglied.

Dr. Frank Simon ist Teil des Organisationsteams des Deutschen CSR-Kommunikationskongresses und eröffnet gemeinsam mit  Prof. Dr. Markus Große Ophoff den 6. Deutschen Nachhaltigkeitskommunikationskongress.

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