Sergei Bojew, Co-Regionalgruppensprecher SEND Niedersachsen

Sergei Bojew, Co-Regionalgruppensprecher SEND Niedersachsen

Sergei Bojew, geboren 1983, ist seit 2019 ehrenamtlicher Co-Sprecher der Regionalgruppe Niedersachsen des SEND e.V. und setzt sich dort für besser Bedingungen für Unternehmen des Social Entrepreneurships ein. Seit 2014 unterstützt er mit seiner Agentur im Themenfeld des Online-Marketings Startups und KMU, die sich der Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen verschrieben haben. 2015 gründete er in Göttingen den Verein „Startup Göttingen e.V.“ mit dem eine regionale Gründerkultur aufgebaut und gefördert werden soll. Das Engagement setzt er mittlerweile in Projekten des SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC) in Göttingen fort.  

Sergei Bojew ist Referent im Social Business: Modelle & Marken

Drei Fragen an Sergei Bojew

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Patrick Köhn, Viva con Agua

Patrick Köhn, Viva con Agua

Patrick Köhn, geboren 1989 in Hamburg, studierte an den Universitäten Münster und Leipzig Volkswirtschaftslehre und schloss an Letzterer seinen Master ab. Nach jahrelangem ehrenamtlichem Engagement ist er seit 2017 hauptamtlich bei der Viva con Agua Wasser GmbH aktiv, in dessen Verantwortung u.a. das Viva con Agua Mineralwasser liegt. Neben übergeordneten Fragen der Vertriebsstrategie und Prozessoptimierung ist er mitverantwortlich für die vertriebliche Ausrichtung der Viva con Agua Lizenzprodukte. 

Patrick Köhn ist Referent im Social Business: Modelle & Marken

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Drei Fragen an Claudia Maron

Drei Fragen an Claudia Maron

Frage: Für die soziale und ökologische Transformation der Wirtschaft und des eigenen Unternehmens bedarf es Kennzahlen und Bewertungsansätze zur Steuerung und Überwachung dieses   Prozesses. Hierfür hat sich der Begriff des „Green Controllings“ eingebürgert. Wie beurteilen Sie dessen momentanen Entwicklungsstand? 

Zielsetzung des Green Controllings ist es, ökonomische, soziale und ökologische Themen gleichwertig in der Unternehmensführung und -steuerung zu verankern. Wo stehen wir gerade? Nachhaltigkeit ist sehr häufig in Unternehmen in Nachhaltigkeits- und Kommunikationsabteilungen verankert. Dabei gehört nachhaltiges Engagement auf jede CFOs Agenda und damit auch auf die Roadmap von Controller:innen. Langsam beginnt der Change. Es gibt sogar eine berufsständische Vertretung. Der Fachkreis „Green Controlling“ des Internationalen Controllerverein (ICV) hat dieses Thema bereits 2011 aufgegriffen. Ende November werden die aktuellen Ergebnisse der 3. Studie zum Stand der Integration publiziert. Wer mehr wissen will, ist herzlich eingeladen (20. CCS am 24.11.2022, online, www.icv-controlling.com/ccs)  

Frage: Mit der Prüfpflicht steigen die Anforderungen an Aussagekraft und Verlässlichkeit der Angaben im Nachhaltigkeitsbericht und erfordern eine enge Abstimmung zwischen Nachhaltigkeitsmanagern und den Verantwortlichen für die interne und externe, finanzielle und nicht-finanzielle Kommunikation. Welche Hürden gilt es dabei zu überwinden? 

Eine der größten Hürden ist es, Awareness in den Unternehmen über alle Funktionseinheiten hinweg in Bezug auf die Aussagekraft und Verlässlichkeit der ökologischen und sozialen Informationen zu schaffen. Kennzahlen, die bisher ausschließlich intern berichtet wurden, müssen nun zum Wirtschaftsjahr vorliegen und können nachträglich nicht mehr geändert werden. Kommunikation und Marketing müssen sich mit Finance oder Controlling abstimmen, wenn sie unterjährig ökologische und soziale Themen berichten. Stimmige Zahlen, stimmige Botschaften. Das Positive: Greenwashing bekommt mehr und mehr seine Grenzen gesetzt.  

Frage: Welcher Stellenwert kommt den für Datensammlung und -verdichtung eingesetzten IT-Systemen zu? 

Den Stellenwert von IT- Systemen zum Management von nachhaltigen Daten kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Klimaschutzziele der EU, CO2-Ziele, Sorgfaltspflichten in Lieferketten, Arbeitgeberattraktivität oder der Zugang zum Kapitalmarkt – eine Steuerung ohne nicht finanzielle Informationen wird nicht gelingen. Theoretisch wäre das auch nicht schwer. Was für den Euro gilt, gilt auch für ökologische und soziale Kennzahlen. Sie durchlaufen den normalen Steuerungskreislauf: von der Planung über Reporting bis hin zum Jahresabschluss oder Rating. IT-Systeme können heute kaufmännische Prozesse. Ökologische und soziale Datensammlungen finden in Excel statt. Und genau das ist die Herausforderung für die nächsten Jahre: Angebote für integrierte, nachhaltige IT-Lösungen zu schaffen!  

 

Claudia Maron war Referentin im Workshop IT Unterstützung & Reporting

Drei Fragen an Claudia Maron

Claudia Maron, Leiterin Digital & Sustainable Economy DATEV eG

Claudia Maron leitet bei der DATEV eG die Abteilung Digital & Sustainable Economy. Dazu gehören nachhaltige Unternehmenssteuerung, strategisches Controlling, BI & Reporting, Business Analytics sowie das Risikomanagement. Zuvor war sie in verschiedenen Führungsfunktionen in Governance, Controlling, und Rechnungswesen tätig. Claudia Maron ist Vorständin im Internationalen Controller-Verein (ICV) und engagiert sich in Fachkreisen, u.a. Risikomanagement, Green Controlling, BI-/Big Data. Konferenzvorträge sowie Publikationen runden ihr Profil ab. 

Claudia Maron ist Referentin im Workshop IT Unterstützung & Reporting

Drei Fragen an Claudia Maron

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Drei Fragen an Professsor Benjamin Müller

Drei Fragen an Professsor Benjamin Müller

Frage: Warum müssen sich Unternehmen in den letzten Jahren immer stärker mit digitaler Ethik oder der Wahrnehmung ihrer digitalen Verantwortung beschäftigen? 

Einerseits, weil digitale Technologien Eingang in immer mehr Unternehmensbereiche finden. In den letzten Jahren waren vor allem Themen wie virtuelle Zusammenarbeit und datengetriebene Entscheidungen maßgeblich dafür verantwortlich, dass es heute immer weniger nicht-digitale Arbeitsplätze und Tätigkeitsbereiche gibt. Doch nicht nur digitale Technologie ist ausschlaggebend, sondern auch ein immer häufiger beschworenes „Digital Mindset“ in Unternehmen. Dabei darf aber nicht das technisch Machbare ausschlaggebend sein, sondern vor allem Fragen nach betriebswirtschaftlich und gesellschaftlich nachhaltigen Lösungen im Vordergrund stehen. 

Andererseits müssen sich Entscheidungsträgerinnen und -träger in Unternehmen aber auch darauf einstellen, dass Ihre Stakeholder zunehmend Fragen nach der digitalen Unternehmensverantwortung stellen. Das gilt nicht nur für Kundinnen und Kunden, sondern auch Investorinnen und Investoren wollen wissen, wie ihr Geld angelegt ist. Zunehmend ist auch für junge, digital gut ausgebildete Fachkräfte wichtig, dass die Organisationen, in denen sie zukünftig arbeiten, sich durch verantwortungsvolles Handeln in einer digitalen Welt auszeichnen.  

Frage: Wo liegen die größten Herausforderungen auf dem Gebiet der digitalen Verantwortung? 

Das finden geeigneter ethischer Maßstäbe und Grundsätze ist für viele sehr anstrengend. Leider ist es nicht so, dass wir hier auf eine tausende Jahre alte Tradition zurückgreifen können. Viele Herausforderungen, mit denen wir uns heute konfrontiert sehen, müssen zumindest neu durchdacht und entsprechende Leitlinien erst entwickelt werden. Solche Leitlinien lassen sich nirgendwo runterladen, sondern müssen in oft sehr intensiver Arbeit mit allen relevanten Anspruchsgruppen erarbeitet werden. 

Und wenn entsprechende Leitlinien erst mal etabliert sind, müssen diese immer noch im Unternehmen umgesetzt werden. Fortschritte beim Thema CSR allgemein bereiten da sicher einen fruchtbaren Boden, doch die in der Breite oft noch nicht entwickelten digitalen Fähigkeiten führen oft noch zu Missverständnissen und Berührungsängsten. Das müssen Führungskräfte mit viel Energie und Feingefühl angehen, wenn digitale Unternehmensverantwortung nachhaltig Fuß fassen soll. 

Frage: Welche Maßstäbe stehen den Unternehmen zur Beurteilung ihrer digitalen Verantwortung zur Verfügung? 

Auch wenn die Zahl und der Detailgrad von entsprechenden Bezugsrahmen in den letzten beiden Jahren enorm gewachsen ist, eine universelle Antwort gibt es hier (noch) nicht. Auch hier ist der Austausch mit den Anspruchsgruppen zentral – im Unternehmen und darüber hinaus. Das gilt gleicher Maßen für die Inhalte (also: Welche Werte sind und im Kontext der digitalen Unternehmensverantwortung besonders wichtig?) als auch für die Umsetzung (also: Wie drückt es sich in unserem täglichen Handeln aus, dass wir einen speziellen Wert für wichtig erachten?). Für mich ist die Erklärbarkeit des eigenen und unternehmerischen Handelns dabei wichtig, denn nur so können sich relevante Anspruchsgruppen ein Bild machen, wie ernst es mir mit dem Thema der digitalen Unternehmensverantwortung ist. 

Prof. Dr. Benjamin Müller war Referent im Workshop Corporate Digital Responsibility in der Kommunikation