Hannah Witting, Bereichsleiterin Zukunftsfähiges Wirtschaften B.A.U.M. Consult München

Hannah Witting, Bereichsleiterin Zukunftsfähiges Wirtschaften B.A.U.M. Consult München

Hannah Witting, geboren in 1984, ist seit 2014 bei der B.A.U.M. Consult GmbH in München tätig. Die diplomierte Geografin ist seit 11 Jahren in der Beratung rund um die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt aktiv. Sie beschäftigt sich seit dem Studium mit Klimabilanzierung in Unternehmen und ist ausgebildete Beauftragte für Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagementsysteme. Als Bereichsleiterin für Zukunftsfähiges Wirtschaften gestaltet sie die Projekte, Netzwerke und Produktentwicklung verantwortlich mit. Arbeitsschwerpunkte liegen auf der Strategieentwicklung sowie der Konzeption und Moderation von Workshops in Unternehmen.  

Hannah Witting ist Referentin im #csrkommkon – Seminar zur CO2-Bilanzierung 

Drei Fragen an Hannah Witting

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Drei Fragen an Gudrun Engelhardt

Drei Fragen an Gudrun Engelhardt

Frage: Mit dem Green Deal der EU-Kommission gehen eine Vielzahl von gesetzlichen Änderungen im Nachhaltigkeitsbereich einher, viele von ihnen im Bereich der Berichterstattung auch für KMU. Welche Empfehlungen können Sie den mittelständischen Firmen geben, hier den Überblick zu behalten? 

Mit dem DNK (Deutscher Nachhaltigkeitskodex) sind Sie auf jeden Fall auf der „sicheren Seite“. Er bietet einen guten Einstieg in die Berichterstattung und passt sich jeweils an die aktuellen gesetzlichen Anforderungen an. Und er ist anschlussfähig an andere Rahmenwerke, sodass z.B. doppelte Arbeiten vermieden werden können.
Freiwilligkeit im Nachhaltigen Wirtschaften wird eben mehr und mehr abgelöst durch strengere gesetzliche Vorgaben, wie die neue Berichtspflicht mit der CSRD, EU-Taxonomie und das Lieferkettengesetz. Dazu kommen die aktuellen Fokusthemen wie CO2 Bilanzierung und Kreislaufwirtschaft, die ebenfalls gesetzlich immer stärker untermauert und getrieben werden.  

Frage: Die genaue Ausgestaltung des europäischen Berichtsstandards im Bereich der Nachhaltigkeit soll erst bis Mitte nächsten Jahres verabschiedet werden. Die Berichtspflicht nach dem neuen Standard beginnt für bislang noch nicht berichtspflichte große Unternehmen sogar erst 2025 (Bericht 2026), für KMU teilweise erst 2028. Haben diese Unternehmen also noch viel Zeit und sollten sich lieber aktuelleren Herausforderungen stellen? 

Auch wenn die verpflichtende Berichterstattung für KMUs noch nicht morgen kommt: Beginnen Sie jetzt schon damit, Strukturen für ein Nachhaltigkeitsmanagement aufzubauen, Multiplikatoren und Verantwortliche im Unternehmen zu finden, Daten zu erfassen und das Nachhaltigkeitsbewusstsein insgesamt auf allen Ebenen zu fördern. Der Bericht spiegelt immer nur die Prozesse wider, die im Unternehmen laufen. Und Prozesse aufzusetzen und diese zum Leben zu bringen, braucht einfach seine Zeit! Unternehmen, die sich auf den Weg zu mehr und ernst gemeinter Nachhaltigkeit machen, profitieren auf vielfältige Weise davon: sei es als attraktiver Arbeitgeber:innen, als Innovationstreiber:innen oder als Garant für Krisenfestigkeit.
 

Frage: Bislang war der Deutsche Nachhaltigkeitskodex immer ein vereinfachter Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Welche Rolle wird er nach Ihrer Einschätzung in den nächsten Jahren spielen? 

Wie oben schon erwähnt, bin ich überzeugt davon, dass der DNK auch durch seine enge Anbindung an den deutschen RNE weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird. Durch seine hervorragende Vernetzung wird er die Entwicklungen beim ESRS aus nächster Nähe beobachten und dementsprechend darauf reagieren können. Anschlussfähigkeit ist und bleibt ein großes Plus des DNK. Ich bin sicher, dass eine Hinführung auf die Erfordernisse des zukünftigen Berichtsstandards ESRS durch den DNK gelingt.
 

Gudrun Engelhardt ist Referentin im #csrkommkon – Seminar zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung und zu „CSRD und der Mittelstand“.

 

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Drei Fragen an Gudrun Engelhardt

Gudrun Engelhardt, Abteilung Nachhaltiges Wirtschaften B.A.U.M. Consult Hamm

Mag. Gudrun Engelhardt, geb. 1965 in Linz an der Donau, leitet bei B.A.U.M. Consult Hamm die Abteilung Nachhaltiges Wirtschaften und ist seit 30 Jahren als Beraterin und Trainerin im Umwelt- und Klimaschutz tätig. So war sie schon 1991 an der Entwicklung von ÖKOPROFIT® als damalige Mitarbeiterin der TU Graz beteiligt. Sie ist zertifizierte ÖKOPROFIT® Senior Consultant und Trainerin für die deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ). Im Bereich Nachhaltigkeit zeichnet sie für Strategieentwicklungen in Unternehmen verantwortlich. Als Schulungspartnerin des DNK (Deutscher Nachhaltigkeitskodex) ist sie Expertin zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Organisationen, was sie auch als Referentin im Fachmodul Nachhaltigkeitsreporting und –controlling der DIHK-Reihe „Nachhaltig. Erfolgreich. Führen.“ unter Beweis stellt.  

Als Mitautorin der IASS- Studie „Pubilizätspflicht zur Nachhaltigkeit. Entwicklung eines Anforderungskatalogs für einen universellen Standard“ (2020) hat sie sich eingehend mit verschiedenen Nachhaltigkeitsstandards beschäftigt. Den Bogen zur Finanzwelt spannt sie mit ihrer Tätigkeit als Prüferin bei Green Growth Futura, Nachhaltige Portfolio-Analyse und -Selektion. 

Gudrun Engelhardt ist Referentin im #csrkommkon – Seminar zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung und zu „CSRD und der Mittelstand“.

Drei Fragen an Gudrun Engelhardt 

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Matthias Stubenvoll, Director Solutions Architect

Matthias Stubenvoll, Director Solutions Architect

Matthias Stubenvoll unterstützt CCH Tagetik seit 2016 und verantwortet als Director Solution Architect den Bereich Business Intelligence sowie Performance Management-Projekte. Er ist spezialisiert auf Konsolidierung sowie regulatorische Sachverhalte und unterstützt mit seinem Knowhow sowohl die Vertriebsorganisation als auch CCH Tagetik Kunden während des Pre-Sales-Zyklus

Matthias Stubenvoll ist mit CCH Tagetik Sponsor des 5. Deutschen CSR Kommunikationskongresses und ist Gastgeber des Thementischs ESG Management mit System – vom Reporting zur Steuerung des Wandels. 

Drei Fragen an Jörg Plass und Matthias Stubenvoll

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Drei Fragen an Jörg Plass & Matthias Stubenvoll, CCH Tagetik

Drei Fragen an Jörg Plass & Matthias Stubenvoll, CCH Tagetik

Frage: Von der Sammlung und Veröffentlichung von Nachhaltigkeitskennzahlen wird kein Unternehmen weder ökologischer noch sozialer oder wirtschaftlicher. Wie sollten Unternehmen die Daten nutzen, um ihre Nachhaltigkeitsperformance zu steigern?  

Das Thema Nachhaltigkeit ist aktuell aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Zum einen muss den Regularien entsprochen werden, die in der EU sicher in Form der EU-Taxonomie vorgeschrieben sind, zukünftig in Gestalt der CSRD/IFRS/iXBRL ihren Niederschlag ganz sicher auch für deutsche Konzerne haben werden. Jüngst ist Jenny Bofinger von Siemens als Mitglied ins IFRS Board berufen worden, um eben dieses Thema zu adressieren. Zum anderen sehen wir seit geraumer Zeit die Kennzahlensysteme z.B. nach GRI oder SASB die in den Bereich der „freiwilligen“ Berichterstattung gehören. SASB zumindest adressiert die Perspektive von Private Equity und da geht es eindeutig um Interessen von Investoren, aus diesem Grund sind wir sehr schnell beim Thema Steuerungskonzepte multinationaler Konzerne. Compliance- und Investorensicht sind aller Erfahrung nach die stärksten Treiber für Veränderungen. Um zu planen, um zu gestalten, um zu simulieren, muss initial das IST in der Perspektive der Adressaten aufgesetzt werden. Von daher ist das IST die Ausgangssituation. Direkt im Anschluss ist es augenscheinlich, dass die Regularien und die Kennzahlensysteme mit in die Unternehmens-/Konzernplanung einfließen werden. Von daher ist der größte Mehrwert gegeben, wenn ESG Reporting Hand in Hand mit der Finanzberichterstattung organisiert ist und darüber hinaus mit in den Planungsprozess eingeflochten wird, was wiederum bedingt, keine Systembrüche der Systeme zu haben. Spezial- und Insellösungen kleben zwar unter Umständen wie ein „Pflaster“ die Problematik zu, die eigentliche „Heilung“ ist jedoch ganzheitlich zu sehen. Fazit: Lediglich Systeme, die über die Berichterstattung hinausgehen und die Gestaltung des Zielbildes im Planungsprozess abbilden können, bringen echten Mehrwert. 

 

Frage: Viel wird momentan über die Definition umweltbezogener und sozialer Kennzahlen und ihrer Abbildung in separaten Controlling- und IT-Systemen diskutiert. Wie beurteilen Sie diese Tendenzen?  

Im Corporate Performance Management, also in den Softwarelösungen rund um das Office des CFO herum, kennen wir seit geraumer Zeit die Begrifflichkeit des „Integrated Reporting“. Diese Begrifflichkeit fordert die direkte Integration, wenn möglich in real time, in die steuerungsrelevanten Rechenwerke, respektive GuV und ggf. Bilanz. Das bedeutet z.B. die finanziellen Auswirkungen von Störungen in der Lieferkette direkt im Ergebnis abzulesen. Im Bereich ESG wird es gleiche Lösungen geben, denn Compliance oder KPI’s in diesem Umfeld machen langfristig nur Sinn, wenn das Thema ganzheitlich (integriert) betrachtet wird.
 

Frage: Das sogenannte „Green Controlling“ hinkt dem finanziellen Controlling in Forschung und Praxis noch weit hinterher. Was wären Ihre Wünsche, um schneller voranzukommen?  

Die Feststellung ist inhaltlich zwar richtig, jedoch nicht mehr relevant. Es werden um uns herum Fakten geschaffen in einer Geschwindigkeit, bei der die Unternehmen und Konzerne nur schwer mithalten können. Alle Marktteilnehmer in dieser Fragestellung entwickeln sich gerade mit hoher Geschwindigkeit weiter und „lernen“ auch voneinander. Die Generation Z ist in Bezug auf diese Thematik quasi per Definition sensibilisiert und die Ausbildung an den Hochschulen trägt dem Rechnung. Die Big4 aber auch die anderen Beratungshäuser entwickeln aktuell zusammen mit ihren Kunden neue Standards und Steuerungskonzepte. Diese Entwicklung muss sogar „Hand in Hand“ geschehen, da niemand der Beteiligten alle Strömungen im Markt 100% kennt  

Jörg Plass und Matthias Stubenvoll sind mit CCH Tagetik Sponsor des 5. Deutschen CSR Kommunikationskongresses und Gastgeber des Thementischs ESG Management mit System – vom Reporting zur Steuerung des Wandels. 

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